Neubau einer Wohnanlage für Studierende
Ulm
2012
Anerkennung
Mitarbeiter
Philipp Hüve
Michael Scheuerer
Idee
Die neue Wohnanlage für Studierende entsteht als 4-geschossiger Baukörper parallel zum ortsbildprägenden Albertinum gespiegelt durch die neue Allee.
Der Baukörper überschreitet die Grundstücksgrenze im Süden geringfügig und erreicht dadurch:
- Die Wahrung des städtebaulichen Maßstabs durch Einhaltung der Traufhöhe des Albertinums
- Die Einhaltung der Abstandsflächen nach BayBO, dadurch kann auf die Erstellung eines Bebauungsplanes verzichtet werden.
- Die mögliche Gebäudetiefe von ca 20 m ermöglicht ein 3-bündiges Gebäude mit attraktiven Lufträumen in der Innenzone.
Erschließung, Verkehr
Zugänglich für Fußgänger. Radfahrer und PKW ist das Haus von der neuen Erschließungsstraße im Osten, während nach Westen zur ruhigeren Allee im EG Wohnräume orientiert sind.
Das unter dem Baukörper vorhandene Untergeschoss kann beliebig genutzt werden, dargestellt ist eine Tiefgarage mit 32 Plätzen und Technik-, Trocken- und Abstellräume. Die Rampe liegt vor dem Gebäude mit Abstand zum Haus.
Fahrräder werden ebenerdig im Haus abgestellt, die Zufahrt ist mit dem Haupteingang kombiniert.
Nutzung, Innere Organisation
Der Haupteingang von Osten liegt im nördlichen Bereich nahe der Heinz Rühmann Straße, in der die künftige Straßenbahnhaltestelle vermutet wird. Der Nebeneingang im Süden erschließt gleichzeitig den Hausmeisterbereich.
Neben dem Haupteingang ist die „Partyzone“ angeordnet, orientiert nach Norden zur Heinz Rühmann Straße, durch
das Treppenhaus von der Halle getrennt werden akustische Beeinträchtigungen der Halle vermieden. Außerdem ist eine externe Nutzung denkbar.
2 notwendige Treppenhäuser erschließen das Gebäude vertikal und bieten die notwendigen Fluchtwege. Zusätzlich
bietet die Innenzone offene Treppenanlagen, die zur Begegnung und Kommunikation unter den Studenten einladen.
In der Innenzone entstehen Aufenthaltsflächen, die in ihrer introvertierten Lage und Gestaltung
zum Arbeiten in der Gruppe zur Verfügung gestellt werden können.
Die ostwest-orientierten Längsseiten des Gebäudes sind mit Einzelzimmern besetzt,
die Kopfsituationen im Norden und Süden werden zur Ausbildung von Wohngemeinschaften genutzt.
Konstruktion und Gestalt
Die Idee des 3-geschossigen Körpers, der auf einem eingezogenen Erdgeschoss „schwebt“, wird
durch die Schottenbauweise problemlos ermöglicht. Die, sich selbsttragende Sichtbetonfassade,
thermisch von den Geschossdecken getrennt, erhält eine Innendämmung und großzügige Fensteröffnungen.
Die Gebäudetiefe und die tragenden Stahlbeton-Schotten in jeder dritten Zimmerachse passen exakt auf
die Konstruktion der Tiefgarage mit 4 Stellplätzen je Schottenfeld. Die durchgehende Lastabtragung
ermöglicht eine sehr wirtschaftliche Tragkonstruktion.
Die seriellen Fensterelemente sind als hölzerner Rahmen in die mineralische Fassade eingesetzt. Sie
sind mit hölzernen Schiebeelementen als Sonnenschutz ausgestattet, die im offenen Zustand vor einem
hochwärmedämmenden Paneel parken. Sie können von Hand bedient werden.
Brandschutz
Eine Brandwand mit offengehaltenen Türen trennt das Gebäude in der Mitte in 2 Brandabschnitte,
wobei von jeder Stelle des Gebäudes in der vorgeschriebenen Entfernung 2 Rettungswege erreicht werden können, die ins Freie führen.
Studentenzimmer
In der Inneneinrichtung der (überwiegend Einzel-) Zimmer kann die Abtrennung zwischen Nasszelle
und Zimmer durch ein Einbaumöbel erfolgen, das die Belichtung des Bades mit Tageslicht über die Fassade ermöglicht.