Studentenwohnheim Zürnstraße - Würzburg
Bauherr: Studentenwerk Würzburg AöR
Leistungsbild: LPH 1-7
Wettbewerb: 2006
Fertigstellung: 2008
Mitarbeiter:
Michael Scheuerer
Nicole Kögel
Auszeichnungen:
Deutscher Bauherrenpreis 2010
Auszeichnung Guter Bauten in Franken 2008
Antonio-Petrini-Preis 2008
Das L-förmige fünfgeschossige Studentenwohnheim schirmt den Lärm
belasteten Stadtring ab und öffnet sich mit den Wohnbereichen zum
dahinter liegenden Park.
Der Baukörper lässt die räumliche Organisation klar ablesen. Die horizontale Gliederung der
Laubengänge und Geschossdecken bestimmen in ordnender und
ästhetischer Weise das Erscheinungsbild.
Aufgrund der erhöhten Lage des Grundstücks in Bezug auf Würzburg bietet das
Studentenwohnheim einen Ausblick auf Würzburg und die Festung
Marienburg.
Materialwahl:
Der schwierigen städtebaulichen Situation, bedingt durch den starken Straßen- und Schienenverkehr,
setzt das Wohnheim ein robustes Gerüst aus Sichtbeton entgegen. Um
den Blick auf Würzburg zu ermöglichen, gibt es in dem massiven
Baukörper Einschnitte in Form von Kastenfenstern.
Die Zimmer des Studentenwohnheimes erhalten eine raumhohe leichte
Fassadenkonstruktion. An der Oberfläche kommt eine echtholzfurnierte
Fassadenplatte zum Einsatz, um den wohnlichen Charakter des Gebäudes
nach außen zu bringen. Eine Verglasung vom Boden bis zur Decke
ermöglicht einen großzügigen Ausblick und vergrößert den räumlichen
Eindruck des Zimmers.
Orientierung der Zimmer zum Grünbereich:
Die räumliche Organisation des Gebäudes ermöglicht
es, dass sämtliche Zimmer des Wohnheimes weg vom Stadtring, hin zur
Gartenseite orientiert sind.
Die Öffnungen der Zimmer gliedern beruhigend den kantigen Baukörper aus Sichtbeton und stehen in einem
spannungsvollen Zusammenspiel mit den holzfurnierten Fassadenplatten
der geschlossenen Wandflächen. Die sauberen und scharfkantigen
Ausbildungen unterstreichen die hochwertige Architektursprache.
Balkone der 3er Wohngemeinschaften:
Die Stahl-Glasgeländer der Balkone der 3er Wohngemeinschaften erhalten eine zusätzliche
Beklebung mit einer farbig bedruckten Transparentfolie. Die ornamenthaften Blatt- und Aststrukturen unterstreichen die
Orientierung zur Gartenseite.
Erschließungshalle Einzelzimmer:
Die 54 Einzelzimmerappartements des Wohnheimes
werden entlang einer großzügigen Erschließungshalle angeordnet. Die
räumliche Gestaltung des Zugangs zu den Zimmern ermöglicht es den
Bewohnern sich zu treffen und kennen zu lernen.
In der
Erschließungshalle setzt sich das Fassadenkonzept nach innen fort.
Auch hier wird die Materialwahl durch den Kontrast des Sichtbetons
mit den exakten Holzoberflächen der Zugänge zu den Zimmern bestimmt.
Der Laubengang der 3er Wohngemeinschaften führt von außen nach innen
und wird begleitet von einem kontinuierlichen Lichtband, welches
entsprechend den Lichtverhältnissen gedimmt werden kann.
Gestaltung der Halle:
Die Türen zu den Einzelzimmern sind mit einem Holzfurnier belegt und kontrastieren entsprechend der Fassade
mit dem Sichtbeton.
Gestaltung Luftraum:
In dem länglichen Luftraum unterhalb der Dachverglasung werden verspiegelte
Edelstahlpaneele in unterschiedlichen Höhen abgehängt und
ermöglichen so ein Wechselspiel in der Halle mit Lichtreflexionen.
Zusätzlich dienen die Spiegel als Träger für verschiedensprachige
Zitate zum Thema Wissen und symbolisieren so die Nutzung des
Gebäudes als Wohnheim für Studierende aus unterschiedlichen
Nationen.
Lichtkonzeption:
Die räumliche und gestalterische Konzeption des Gebäudes wird unterstrichen durch ein
Lichtkonzept, welches durch ein dimmbares Lichtband der Kontur des
Gebäudes von der 5er Wohngemeinschaft bis hin zum Mehrzweckraum
entlang der Erschließungswege folgt.
Fotograf: Wolfgang Dürr, Würzburg