Um- und Erweiterungsneubau Thomas-Alumnat

Internat des Thomanerchores Leipzig
2009
2. Preis

Mitarbeiter:
Nicole Kögel
Günter Urban

Entwurfsgedanke

Zentraler Ansatz des Entwurfes ist es, dem bestehenden Thomasalumnat einen kompakten, ruhigen, zweigeschossigen Baukörper für die neue Mensa gegenüberzustellen.

Die Freianlagen gliedern sich durch den neuen Baukörper in zwei Bereiche. Zum einen in das grüne Freizeitgelände im Osten und zum anderen in den baumbestandenem Vorbereich im Süden mit neuem Haupteingang.


Erschließung

Über den neuen Haupteingang gelangt man in einen Zwischenbau. Hier wird eine zentrale Pforte ausgebildet. Von hier aus gelangt man zum einen zur Treppenanlage im Hauptgebäude mit behindertengerechter Erschließung, zum anderen bildet dieser Zwischenbau auch das Foyer der Mensa.

Über das angegliederte Treppenhaus im Neubau sind die Wohnungen für den Hausmeister und die Gäste erschlossen.


Funktionalität

Im Hauptgebäude werden im Erdgeschoss die allgemeinen Funktionen wie Verwaltung und Bibliothek untergebracht. In den drei Ebenen darüber werden Stuben ausgebildet.

Im Dachgeschoss werden zusätzliche Stuben untergebracht. Hierbei bleibt jedoch die Dachkonstruktion bis auf einen innenliegenden Einschnitt unberührt. Die erforderliche Raumhöhe gewinnt man durch ein Tieferlegen der Decke über dem 3. Obergeschoss.

Im Zwischen- und Anbau werden im Erdgeschoss sowie dem 1. Obergeschoss die Probenräume vorgesehen.

Im 2. Obergeschoss sind im Anbau zwei weitere Stuben angeordnet.

Durch die Beseitigung der inneren Erschließungstreppe wird der Sportraum direkt auf seiner Eingangsebene angebunden.

Im Dachgeschoss werden die Räume für die Quästur und Präfektur ausgebildet.

Im Neubau wird die Mensa über das neue Foyer erschlossen und orientiert sich zum grünen Vorfeld. Im 1.Obergeschoss wird eine Galerie mit Balkon angeboten. Der Raum wird durch ein seitliches Oberlicht im 1.Obergeschoss zusätzlich belichtet. Die Küche wird auf Erdgeschossebene angeordnet. Im Obergeschoss werden die Wohnungen vorgesehen.


Fassadengestalt

Der neue kubische Baukörper korrespondiert mit seinen Naturstein verkleideten Fassaden mit der Farbigkeit des Bestandes. Der Mensaraum erhält im Inneren eine hölzerne Auskleidung aus Nussbaumholz.


Freianlagen

Das südwestliche Vorfeld wird in der Breite der Fugen zwischen Mensa und Hauptgebäude befestigt, die bestehende Platane erhält ein erhöhtes rechteckiges Pflanzbeet dessen Rand als Sitzmöglichkeit dient.

Vom Vorfeld aus wird auch der hinter der Küchenausgabe liegende Fahrradraum erschlossen.

An der Mauer werden im Wechsel Heckenelemente und Sitzbänke angeordnet.

Unter den Bäumen wird ein Rasenfeld mit eingestreuten massiven Sitzbänken vorgesehen.

Der westliche Freizeitbereich bleibt unverändert. Der östliche Bereich wird modifiziert. Das Rasenspielfeld wird in die nördliche Ecke verschoben. Im südöstlichen Bereich werden ein Sandplatz sowie ein Allwetterplatz angeordnet. Zwischen bestehendem Trafogebäude und der Küche wird die Anlieferung ausgebildet.


Energiekonzept

Da entsprechend der Angaben der Auslobung die Gebäude für Heizung und Warmwasserversorgung an das Fernwärmenetz angeschlossen sind, wird zur Verbesserung des energetischen Standards eine optimale Dämmung der Gebäudeteile vorgesehen. Im Bestandsgebäude betrifft dies vor allem die Flächen im Dachgeschoss sowie die Abgrenzung zum unbeheizten Bereich im Keller.

Im Neubau wird die Gebäudehülle hochwärmegedämmt.

Die Lüftungsanlage für Küche und Mensa erhält eine Wärmerückgewinnung. Die Zuluft wird über einen in der Erde verlegten Glykolkreislauf in Verbindung mit einem Wärmtauscher vorgewärmt.

Sollten im Bestandsgebäude die Fenster ausgetauscht ( Dreifachverglasung ) und die Aussenwände eine zusätzliche Innendämmung erhalten, muss über ein kontrollierte Be- und Entlüftung der Stuben nachgedacht werden. Hierdurch kann ein Passivhausstandard erreicht werden.

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